Nach 2-stündiger Autofahrt erreichten wir um 8:30 Uhr den beengten Parkplatz am Beginn des Lindtals (850 m). Über die Forststraße erreichten wir nach kurzer Zeit die Lindtalalm (1090m). Hier öffnet sich das Lindtal Richtung Westen. An den südseitigen Grashängen des Tals waren bereits Schneebewegungen durch Schneemäuler zu erkennen. Zu Recht führte die bereits vorhandene Spur an der Nordseite des Tals Richtung Sattel. Sonne und der pulvrige Schnee machte der Gruppe bereits hier große Lust auf die Abfahrt. An der Winterstelleralm (1420 m) vorbei sahen wir am Sattel (1500m) unsere beiden möglichen Ziele.
Die „erfahrenen Schneenasen“ unter uns, entschieden sich als erstes für den Aufstieg auf den Nordhang des Wallerbergs. Der Südhang des Gerstberges braucht „no a bisserl a Sonn“.
Über eine Steilstufe, die unsere routinierte Gruppe bestens meisterte, erreichten wir nach knapp 2½ Std. den Gipfel des Wallerbergs (1682 m). Das Gipfelplateau mit Bankerl, Gipfelanzeiger und Kreuz lud zur ausgiebigen Brotzeit ein. Die wolkenfreie Rundumsicht auf die heimischen Chiemgauer, die Loferer- und Leoganger Steinberge, das Kaisergebirge und das Kitzbühler Horn war sehr beeindruckend. Die steilere Abfahrt vom Wallerberg durch den lockeren Schnee war für uns alle ein wahrer Genuss.
Am Sattel fellten wir nochmal auf und erreichten nach einer ½ Stunde den obersten Punkt des Gerstberges (1661 m). Hier frischte der vorgesagte Wind schon auf und wir machten uns nach kurzem Verweilen an die Abfahrt. Auf den aufgefirnten flacheren Hang gleiteten wir wieder Richtung Sattel und Alm.
Bei der Talabfahrt hielten wir uns wieder wie beim Aufstieg nordseitig. Der Pulverschnee brachte den einen und anderen zum „Juchiezen“. Zum Schluss fuhren wir wieder auf der gut fahrbaren Forststraße zum Ausgangspunkt zurück.
Die Ankündigung „Genusstour Pulver oder Firn, Sonn- oder Schattseite“ wurde voll erfüllt. Und so machten wir uns mit einem breiten Grinsen an die Heimfahrt…Moment Einkehr muss noch sein: Beim „Schneizei“ gab‘s noch einen Zwischenstopp. Bei Bier, Kaffee und Kuchen waren sich alle Teilnehmer einig: wieder mal eine gelungene Tour!